2.556 Stellungnahmen gegen Änderungen im Bebauungs- & Flächenwidmungsplan

Dezember 2023: Heute haben die Bürgerlisten Gemeinderäte Ing. Michael Kunerth und Gabriele Wladyka insgesamt 2.556 Stellungnahmen zu vier Änderungspunkten des Bebauungs- und Flächenwidmungsplanes abgegeben.

 

Betreffend Grünlandschutz am Vierbatz: 833

Keine Ausweitung der Baulandwidmung Am Rain (vor dem ehemaligen Remisengebäude des 360ers): 830

Keine Verbreiterung der Ambros-Riedergasse: 448

Keine Verkehrssteigerung beim unverbauten Betriebsgebiet in der Mühlgasse ua: 445

 

Der Gemeinderat muss vor Beschlussfassung am 12.12.2023 diese Stellungnahmen in Erwägung ziehen. Falls die aktuelle Schwarz-Grüne Mehrheit, die unseren Ort gewissermaßen als ihr Eigentum betrachtet, einfach drüberfahren will, wird es am 12.12.2023 vor der Sitzung noch eine Kundgebung geben.

 

Stoppen wir die weitere Zerstörung unseres Ortes!

 

Sündteure Behübschungsaktionen wie „Schwammstadt“ am Heldenplatz und Marienplatz einerseits (Kosten von € 1,256 Mio), dafür Grundspekulationen Am Rain mit Zerstörung eines kleinen Parks andererseits, um wieder Geld in die Gemeindekasse zu spülen.

 

Mit uns nicht!

 

Wann werden sie erkennen, dass man Beton nicht essen kann?

Es geht um unseren Ort, unsere Zukunft, unsere Kinder! Bei Grundstückspreisen von bis zu € 700,-- pro Quadratmeter (siehe Artikel des KURIER vom 13.06.2023) eignet sich der von den derzeit betonierenden, pardon, agierenden Parteien mantraartig wiederholte Satz vom "leistbaren Wohnen für Junge" bestenfalls als Marketingschmäh.  

 

Schon Arik Brauer textete in seinem Lied "Sie hab'n a Haus baut":

Siehst den ganzen Tag a graue Mauer

Kriegst a graues Herzel auf die Dauer

Spieln die Bubn auf ein' hartn Grund

Kriegn's bald harte Augn, an harten Mund

 

Unterstützen Sie mit Ihrer Stimme den Erhalt von Grünland und somit von Lebensqualität!


Bankerl statt Betonklotz - Nachbericht zu unserer Kundgebung

September 2023: Zahlreiche Anrainer und besorgte Bürger haben sich am 23.09.2023 „Am Rain“ vor der alten Remise des 360er eingefunden, um gegen Umwidmung und Verkauf der 349m2 Grünfläche vor dem Gebäude zu demonstrieren. In den Medien spricht man bereits von einem Wirbel!

 

Wir wollen dieses schöne Platzerl mit dem Bankerl unbedingt für die Öffentlichkeit erhalten. Jeden Tag nützen es viele Spaziergänger als kurze Rast und es dient auch als kleiner Hundeauslaufplatz.

 

Die ÖVP und die Grünen planen, das ganze mitsamt dem Remisengrundstück (beides in Gemeindebesitz) möglichst gewinnbringend zu verkaufen - auch ein Bauträgerklotz mit sechs Wohnungen wäre dann möglich.

 

Sicher würde das den Preis etwas steigern, doch Umwidmungen zur Gewinnmaximierung widersprechen dem Raumordnungsgesetz und würden vor dem Verfassungsgerichtshof mit Sicherheit nicht halten. Sämtliche Anrainer könnten dann, im Zuge eines Bauverfahrens, den Instanzenweg gehen und mit großer Wahrscheinlichkeit ein allfälliges Projekt zu Fall bringen. Die Bürgerliste würde - falls es soweit kommt - jede Unterstützung anbieten.

 

Doch wir wollen versuchen, das Ganze bereits im Vorfeld zu verhindern und diesen kleinen Erholungsraum für Spaziergänger retten! Noch dazu, wo alle angrenzenden Verkehrsflächen bereits in Grünland umgewidmet wurden und außerdem dort anschließend die Wasserleitung situiert ist, was eine Baulandwidmung bisher unmöglich machte. Gilt das jetzt etwa nicht mehr?

 

Es muss endlich ein Umdenken geben! Einfach die letzten Gemeindegrundstücke (unser ALLER Besitz!) zu vermarkten und an anderer Stelle das Geld mit vollen Händen zu verpulvern, so darf es nicht weitergehen.

 

Derzeit planen die ÖVP mit den Grünen beispielsweise um teures Geld sowohl den Marienplatz als auch den Heldenplatz zu „entsiegeln“ und eine „Schwammstadt“ zu errichten, was wohl den ganzen Erlös für diese Grünfläche aufbrauchen würde. Von den unzähligen sinnlosen dafür teuren Gutachten und Konzepten ganz zu schweigen (€ 170.000,-- für ein Verkehrskonzept, € 60.000,-- für eine Studie zur Markplatzumgestaltung, € 30.000,-- für ein Radwegkonzept usw).

 

Weiters ist die teure Personalpolitik äußerst fragwürdig und wurde bereits 2017 vom Rechnungshof stark kritisiert, es wurde nicht nur nicht besser, sondern auch teurer: volle zwei Jahre war die Position des Amtsdirektor doppelt besetzt (samt stattlicher Überstundenpauschale), demnächst gibt es für neun Monate eine weitere Doppelbesetzung eines Chefpostens, zusätzlich gibt es einen neugeschaffenen „Controller“-Posten usw.

 

Die Schwarz-Grünen sollten zur Kenntnis nehmen, dass sie gewählte Mandatare sind und nicht BESITZER dieses Ortes! Ihre Aufgabe ist es, für das Allgemeinwohl zu sorgen und nicht mit Grundstücken und unserem Geld zu spekulieren!

 

Die gute Nachricht: Die geplante Umwidmung Verkehrsfläche in Bauland-Kerngebiet ist mit großer Wahrscheinlichkeit verfassungswidrig, da gegen das Gleichheitsprinzip hier vermutlich verstoßen wird. Die anschließenden Parzellen haben nämlich alle eine Grünlandwidmung in diesem Bereich. Daher haben die Anrainer die Möglichkeit, bei einem eventuelle Bauverfahren bis zum VfGH zu gehen, sodass wohl jeder Bauträger vom Kauf Abstand nehmen wird.

 

Falls es kein Einsehen gibt, werden wir vor der Gemeinderatssitzung am 12.12.2023 noch einmal eine Kundgebung abhalten.

Unterschriften werden weiterhin gesammelt, derzeit sind ca 350 eingelangt.


Baumoffensive der Perchtoldsdorfer Bürgerliste

August 2023: In der kommenden Gemeinderatssitzung werden wir nachstehenden Dringlichkeitsantrag einbringen:

 

Betrifft: BAUMPFLANZOFFENSIVE

 

Sachverhalt:

Bäume sind der beste Klimaschutz. Ohne Bäume steigt die Temperatur im verbauten Gebiet gewaltig. Darum sind Grüninseln umso wichtiger für unser Wohlbefinden, und zwar in unmittelbarer Nähe des Lebensbereiches. Auch an Straßenrändern sollten unbedingt, wie es früher selbstverständlich war, Bäume gepflanzt werden. Bei neu angelegten Straßen ist davon nichts mehr zu bemerken, Beispiel Merzgasse (Bild unten links).

 

In vielen Dörfern und Städten werden schon derartige Aktivitäten gesetzt um die Lebensqualität der Bewohner zu erhöhen:

Linzer Baumpflanzoffensive Rathausviertel bekommt ab Herbst 50 neue Bäume

Das Neustadtviertel wird ab Herbst mit 30 Bäumen grüner

Noch mehr Bäume für die Stadt: Große Wiener Baumpflanz-Offensive im Herbst!

Wiener Neudorf startet Baumoffensive

 

Um Bäume zu pflanzen braucht es auch keine großen Planungen, Gutachten, Architekten oder sonstiges. Sogar die drei Bäumchen am verwüsteten Burgvorplatz, die nach mehrmaligen Nachpflanzen nun endlich gedeihen, wurden ohne aufwendige Verfahren einfach eingesetzt, die vier Topfbäumchen kommen auch hoffentlich bald in die Erde.

 

Unser Marktplatz würde noch viele Bäume vertragen, früher gab es ja dort sogar eine schöne Allee. Zwei Bäume vor dem Gemeindeamt, damit man dort im Schatten sitzen kann, weitere Bäume auf der vis-a-vis Seite, und auch Richtung Wienergasse geht sich noch etwas aus. Unbedingt müsste der ehemalige Grüngürtel beim "begleiteten Wohnen" wiederhergestellt werden, wie es versprochen war (Bilder unten rechts).

 

Es wäre sinnvoll, die Bevölkerung mit einzubeziehen und Vorschläge einzuholen, wo ein zusätzlicher Baum gewünscht wird. Ebenso könnten man private Baumplanzungen in Gärten fördern, wie das machen Gemeinden machen:

Stadtbäume für Braunau

Mattersburg: Stadt forciert grüne Lunge Förderung auch im privaten Bereich

 

Antrag:

Der Gemeinderat der Marktgemeinde Perchtoldsdorf beschließt eine Baumpflanzoffensive zur Verbesserung des Kleinklimas und der Lebensqualität in unserem Ort. Die Bevölkerung soll aufgerufen werden, Baumwünsche an öffentlichen Plätzen bzw. Verkehrsflächen bekanntzugeben. Auch die Förderung von Baumpflanzungen in Privatgärten soll angedacht werden.

Im Voranschlag 2024 sollen Mittel dafür zu Verfügung gestellt werden.

Klimarelevanz äußerst positiv.


Elisabethstraße 18 - Verwirrspiel um Baufluchtlinien

August 2023: Wo einst wunderschöne Bäume standen, finden sich jetzt gewöhnungsbedürftige Prunkbauten. - Und das an der Grenze zum Begrischpark! 

 

Dies ist deshalb bemerkenswert, weil am 09.07.2012 eine Bausperre verhängt wurde, damit eben „das typische Erscheinungsbild des derzeitigen Ortsbildes erhalten bleibt .... zur Sicherung eines ausreichenden Abstandes zum bestehenden Grünraum des Begrischparks“.

 

Beschlossen wurde allerdings am 11.12.2013 Gegenteiliges. Durch Streichung der hinteren Baufluchtlinien wurden in zwei Baublöcken rund 10.000m2 zusätzlich bebaubar gemacht. Bei der Liegenschaft Elisabethstrasse 18 macht das rund 3000m2 aus und beschert dem Eigentumer eine Wertsteigerung von satten drei Millionen Euro.

 

Wie konnte das passieren? Wir sind doch eine ach so stolze Klimaschutzgemeinde!

 

Dem Gemeinderat wurden damals Unterlagen vorgelegt, mit der Aussage, dass durch einen „Baublocktrennlinie“ die Bebauung besser eingeschränkt werden könne als durch eine Baufluchtlinie.

 

Nachdem es in der facebook-Gruppe Perchtoldsdorf eine Diskussion darüber gab, griff Bürgerlisten-Chefin Gabriele Wladyka dieses Thema auf und wurde in weiterer Folge vom ehemaligen Bürgermeister und Landtagsabgeordnetem auf Unterlassung geklagt, da seiner Meinung nach der Eindruck entstehen könnte, er hätte sich eines Amtsmissbrauches schuldig gemacht. In der Verhandlung vom 04.07.2023 wurde die Angelegenheit vergleichsweise bereinigt.

 

Inzwischen liegt eine Rechtauskunft der Abteilung RU/1 vor, die eindeutig den seinerzeit dem Gemeinderat vorgelegten Unterlagen widerspricht: „Wurde eine hintere oder eine absolute Baufluchtlinien auf einem Grundstück in einem Bebauungsplan festgelegt, würde eine Teilung des Grundstücks hinter dieser Baufluchtlinie dem Bebauungsplan widersprechen und § 10 ABS 2 NÖ BO 2014 wäre nicht erfüllt. Eine derartige Teilung wäre daher nicht zulässig.“


Das nächste Bauträger-Opfer

Juli 2023: Diese wunderschöne Villa in der Brunnergasse 31 (Bilder sind Screenshots der Website) soll mit einem unpassenden Zubau verunstaltet werden, wo früher Garten war, ist morgen Beton. Es droht sogar die Gefahr, dass das Gebäude abgerissen wird, denn es steht nicht unter Denkmalschutz, obwohl es im Buch von Paul Katzberger "Historismus, Jugendstil und Neue Sachlichkeit" beschrieben wird und entschieden ortsbildprägend ist. Seitens des Denkmalamtes heißt es lediglich, der Architekt sei zu wenig prominent.

 

Die Bürgerliste hat im Gemeinderat vom 20.06.2023 einen Antrag auf Bausperre gestellt, um hier nur maximal drei Wohneinheiten vorzuschreiben. Damit hätte man die Villa mit Sicherheit retten können, denn niemand wird sie abreißen, wenn er nachher nur mehr drei Wohneinheiten bauen kann. Man hätte ein Bekenntnis für Ortsbild- und Naturschutz abgeben können. Diesbezügliche Gespräche mit unserer Bürgermeisterin verliefen negativ; im Gemeinderat stimmte die ÖVP sekundiert von den Grünen (!) und den Neos gegen den Antrag der Perchtoldsdorfer Bürgerliste.

 

Die Baulobby hat einmal mehr gewonnen. Und Perchtoldsdorf wieder verloren.


Beatrixheim vor dem Aus - Bewohner & Mitarbeiter sind verzweifelt

Februar 2023: Irre: Der Perchtoldsdorfer Gemeinderat wurde über die bevorstehende Schließung des Beatrixheimes sehr spät informiert – die NÖN wusste es schon einen Tag vorher.

 

Das überfallsartige verkündete Aus nach 43 Jahren (und just nach der NÖ-Landtagswahl …) ist für die 49 BewohnerInnen und 47 MitarbeiterInnen eine Katastrophe.

 

Die Frage, die sich stellt: Ist wirklich Gefahr im Verzug oder will man einfach wieder mal was Großes bauen? Und geht es wirklich um das Wohl der alten Menschen oder doch um Profit?

 

Erfahrungsgemäß könnte es letzteres sein. Abwasser- und Wasserleitungsschäden sollten doch von Versicherungen gedeckt sein und auch ein neuer Heizkessel ist kein Weltuntergang. Es scheint, als hätte man in den letzten Jahren durch Stilllegung eines Teiles des Heimes bewusst auf Auslastung und Umsatz verzichtet, damit sich ein derartiges Projekt nicht mehr rechnet, denn während der Corona-Krise ist man dann draufgekommen, dass „kleinere Häuser nicht wirtschaftlich geführt werden können“

 

„Auch die Absonderung Covid-kranker Bewohner in eigene Räume sei nur sehr schwer möglich gewesen.“ Das ist schon mal anzuzweifeln – denn Covid-Kranke kamen klarerweise ins Spital, wurden also nicht abgesondert. Positiv Getestete wurden in eine Art „Einzelhaft“ gesteckt, fast ohne Besuchsmöglichkeiten – eine sinnlose, psychische Tortur.

 

Es heißt, ein Neubau sei angedacht. Über wann und wo hält man sich bedeckt. Ebenso über Kosten und Übersiedelung der BewohnerInnen.

 

Warum kann man nicht solange warten bis das neue Heim fertig ist und dann alle übersiedeln? Oder will man die zum Teil schwer behinderten Bewohner nach ihrer jetzt anstehenden Entwurzelung später noch einmal übersiedeln? Oder lauert jemand schon, um die Liegenschaft gewinnbringend mit Häusern in Schuhschachtel-Format zuzupflastern?

 

So leicht wird es nicht gehen, denn das Grundstück ist derzeit „Bauland-Sondergebiet Altenheim“. Wir werden sehr genau drauf achten, dass hier keine Umwidmung passiert, die Großvolumiges ermöglicht. Auch die Bebauungsdichte von 45% muss reduziert werden.

 

Zum Posting der Frau Bürgermeisterin: „Wichtig ist daher, dass sich alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen dazu bekennen, dass wir ein Pflege- und Betreuungszentrum in Perchtoldsdorf benötigen.“

 

Absolut einverstanden – ABER zuvor muss Klarheit über die Umstände geschaffen werden, sind die nächsten Schritte, Vergabe und Finanzierung transparent und unter Einbeziehung aller – vor allem der direkt betroffenen BewohnerInnen mit ihren Familien sowie die MitarbeiterInnen - zu kommunizieren!


Forstliche Standardbewirtschaftung oder Waldverwüstung?

Pressemitteilung 21.02.2023:

 

Erhaltenswerte Doppel-Schirmföhre halbiert – Waldboden einer Hügelkuppe freigeholzt – Extremspurrillen quer durch den Wald – wieder hat die jährliche Holzbeschaffung im Perchtoldsdorfer Wald auf dem Weg zum Parapluiberg radikal zugeschlagen!

 

Der Naturpark Föhrenberge ist mit der Perchtoldsdorfer und der Gießhübler Heide ein inzwischen für die Gesundheit- und Erholung notwendig gewordener Landschaftsteil des Wienerwaldes. Davon leben auch zahlreiche Heurigen und Buschenschanken, sowie die regelmäßig ausgebuchten Hütten. Neben den breiten Forstwegen gibt es auch viele meist ausgeschilderte Pfade vorbei an eindrucksvollen Schwarzföhren, Buchen und Eichen. Nun kommen aber die namensgebenden Schwarzföhren unter Fällungsdruck.

Schon einige Jahre wurde der Perchtoldsdorfer Wald zum beliebigen, hiebreifen Wirtschaftswald. Dabei wurde und wird auf den Erholungsstatus praktisch keine Rücksicht genommen. Eine gewaltige, waldbodenzerstörende Holzernte, wieder mit kettengerüstetem Holzernte-Schwerfahrzeug, ist wieder selbstherrlich gestattet worden. Das Ergebnis könnte nach dem Forstgesetz als Waldverwüstung eingestuft werden, aber nicht durch die zuständige Forstbehörde des Bezirks Mödling.

 

Bei der vorliegenden Holzernte im Auftrag der EVN NÖ – geschätzte Stammmenge in Festmeter mindestens 500 bis möglicherweise fast 1000 – wurden aber einige Vorgaben nicht erfüllt. Nach forstlichem Mindeststandard sollten zumindest diese Punkte beachtet werden.

 

1. Größtmögliche Schonung des Waldbodens: keine Befahrung bei stark aufgeweichtem Boden

Es wurde keine Rücksicht auf die Bodenbeschaffenheit genommen und tiefe Spurrillen gezogen. In einem Fall sind sogar in Boden ursprünglich fest eingebundene, größere Steine aus dem Gelände herausgerissen

 

2. Rückewege (Schlägerungsgassen) in einem Mindestabstand von 20 Meter

Mindestens drei Rückewege sind im Abstand von etwa nur 10 Meter hangaufwärts angelegt worden. Auf der Hangkuppe sind diese Holzeinschlagwege ganz zusammengeführt worden. Es wurde trotz gegenteiliger Behauptung ein flächig verteilter Waldkahlschlag durchgeführt

 

3. Im speziell vorliegenden Fall einer Abholzung zum Zweck der Herstellung von Holzhackgut zur Belieferung des Mödlinger Heizkraftwerkes wurde auch Wertholz umgeschnitten.

Unverständlicherweise wurden auch sehr viele Jungbäume, nämlich Laubbäume (Zukunftsbäume) wie Buchen und Hainbuchen gefällt, auch wenn eine Bedrängung anderer Bäume nicht offensichtlich vorgelegen ist.

 

4. Erhaltung und Festlegung von mindestens vier Veteranenbäumen (Biotopbäume) pro Hektar, die stehend abseits von ausgewiesenen Wanderwegen oder markierten Waldpfaden, zu erhalten sind (eingetragen in einem Waldplan).

Laut einer aktuellen WWF Studie über Totholzbedarf für einen Wald sollten mindestens 10-11 unterschiedliche Baumarten stehen gelassen werden. Für die Artenvielfalt und den Artenschutz, damit eine wichtige Maßnahme zur Förderung der Biodiversität.

 

Bei den im Perchtoldsdorfer Wald letztes Wochenende dokumentierten Abholzungen, im Wissen um den vorangegangenen Waldzustand, kann WandererIn nur mehr betroffen und traurig schnell den Ort der Trostlosigkeit für die nächsten paar Jahre meiden.

 

Diese Form der „Waldverwirtschaftung“ mit wenigstem Arbeitsaufwand und bei günstiger Holzpreislage hohen Gewinnmarchen für eine Holzfirma oder womöglich direkt für den maßgeblichen Energieversorger in NÖ kann auf Dauer kein gutes Geschäft für einen wichtigen Gesundheits- und Erholungswald sein.

 

Gerade im Angesicht von täglich ins Haus gelieferten, verstörenden Bildern von Urwaldabholzungen, Borkenkäferkahlschlägen durch Fichtenmonokulturen, dramatischen Waldbränden und unter Naturkatastrophen weltweit leidenden Waldbeständen, sollten künftig nur mehr schonendere Eingriffe im Erholungswald mit bestätigtem Gesundheitseffekt stattfinden.

 

Keine totale Zerstörung von Waldpfaden, Erhaltung wegbegleitender, charakteristischer Bäume von denen keine unmittelbare Gefahr ausgeht, Waldbereiche mit Kronenschluss zur Bodenbeschattung, weniger Jagdstände, Naturwaldbereiche, Erhaltung und Förderung von Pilzstandorten, vielleicht die eine oder andere Waldrandpflege und regelmäßig im Naturpark Föhrenwald unterwegs - ansprechbare Waldinformationsmenschen.

 

Dringend erforderlich ist dazu eine entsprechender verbindlicher Waldplan. Es sollen hier nicht die Kettensägen, Harvester und Co. vorherrschen und ohne viel nachzudenken abzuernten. Wer weiter so rechthaberisch „holzt“ bzw. abholzen lässt vergisst die Beschleunigung dadurch für Klimaerwärmung. Gebetsmühlenartig, wiederholtes Aufmerksam machen auf Bodenverdichtung, Bodenlebenvernichtung, Pilzstandortgefährdung, Störung des Wasserspeichervermögen des Bodens, hohes Niederschlagsabflussrisiko und damit rasche Austrocknung bei Hitzetagen, hat schon gute Gründe. Naturverjüngung und teilweiser Waldumbau muss auch technisch anders möglich sein!

 

Wo sind übrigens die Stimmen aus der Forstwirtschaft gegen eine Zunahme des KFZ-Verkehrs mit Ozonbelastung, zu hohem Stickstoffeintrag aus Transitverkehr, ohne Tempobeschränkungen weiter steigender Reifenabrieb in den Waldboden und Gewässer – ganz abgesehen vom eigenem, angewachsenem, umweltbelastetem Fuhrpark?

 

Mit wertschätzenden Grüßen

Klaus Wechselberger

Umweltinitiative Wienerwald

Tel. 0650 59 22 77

 

Klimaschutz geht vor Wirtschaftlichkeit! Bäume sind intelligent - der Waldboden "merkt" sich seine Verletzungen! (siehe hier). Schwere Forstmaschinen beeinträchtigen den Waldboden erheblich! Stoppen wir die Waldverwüstung!


Änderungsvorschläge Bebauungs- und Flächenwidmungsplan

Liebe MitbürgerInnen,

vom 14.09.2020 bis zum 26.10.2020 sind Änderungsvorschläge betreffend Flächenwidmungs- und Bebauungsplan zur Einsichtnahme aufgelegt (unterlagen auf der Gemeindehomepage). Jeder kann eine Stellungahme dazu abgeben.

 

Grundsätzlich begrüßen wir diese Änderungen sehr; dass überhaupt Einschränkungen der Bebauungsmöglichkeiten durchgeführt werden sollen, ist das Resultat der zahlreichen Initiativen der Bürgerliste. Herzlichen Dank an alle, die uns dabei unterstützt und unsere Listen unterschrieben haben!

 

Leider wird nicht alles so umgesetzt, wie wir es vorgeschlagen haben, aber Verbesserungen gibt es dennoch:

  • Zahlreiche Freiflächen werden im Bauland festgelegt, die begrünt und mit heimischen Gehölzen bepflanzt werden sollen. Ohne diese Festlegungen wären viele Grundstücke auch hinter Baufluchtlinien durch Servitut bebaubar. Weder dem Bürgermeister noch dem Bauamtsleiter war das bewusst und die PBL musste erst eine Rechtsauskunft vom Land einholen.
  • Die Baufluchtlinien werden ergänzt, wo sie gefehlt haben.
  • Die Mindestgröße von neugeschaffenen Parzellen wird in verschiedenen Gebieten von derzeit 600m2 auf 800m2 erhöht, leider nicht im ganzen Ort wie wir es vorgeschlagen haben. Ein 600m2 Grundstück mit einem Doppelhaus bebaut hat zur Folge, dass kaum unversiegelter Boden übrigbleibt.
  • Die Mindestbreite wird unabhängig von der Bebauungsweise mit 15m festgelegt.
  • In großen Teilen des Bauland-Kerngebietes kommt die Festlegung von maximal 6 Wohneinheiten pro Parzelle.
  • Die vorgeschriebenen Pflichtstellplätze werden etwas reduziert damit weniger Boden versiegelt wird.
  • Generell muss auf jedem Grundstück 10% der Fläche als "Freifläche" erhalten bleiben (besser wären 20% oder 30%).
  • Nebengebäude oder überbaute Flächen von baulichen Anlagen im seitlichen Bauwich sollen mit 40m2 beschränkt werden (wir hatten 25m2 gefordert).
  • Stellplätze im hinteren Bauwich sind wieder verboten (diese Bebauungsvorschrift war leider 2018 ohne Grund geändert worden).
  • Einige Gebäude wurde als schutzwürdig erkannt und dürfen nicht abgerissen werden.
  • Ein Baubeirat aus Sachverständigen wird Bauvorhaben in den ausgewiesenen Zonen prüfen: Altort, Erhaltungswürdiges Altortgebiet und Cottage-Wohnzone

Perchtoldsdorf ist leider keine Ausnahme - Österreich ist bei der Verbauung EU-weit führend. Täglich werden 13 Hektar (= 18 Fussballfelder!) zubetoniert oder anderweitig denaturalisiert mit dramatischen gesundheitlichen Folgen (siehe ORF-Interview mit Umweltmediziner Hans-Peter Hutter am 14.09.2020).

 

Siehe auch dazu: "Ewig droht der Baggerzahn". Jährlich wird eine Fläche so groß wie Eisenstadt verbaut! Österreich baut sich zu! Hält das Betonfieber an, ist Österreich bis 2050 zugepflastert! In Perchtoldsdorf sagen nur wir, die Perchtoldsdorfer Bürgerliste Stopp zur Bauwut. Während andere den Kopf in den (Bau-)Sand stecken, ist die PBL die einzige Opposition mit Herz für Umwelt und Ort, für unser Perchtoldsdorf.


Nein zu Betonklötzen, nein zur Bodenversiegelung - Ja zu einem lebenswerten Perchtoldsdorf mit Charakter

Noch immer wird Ortsentwicklung statt mit Hirn mit der Abrissbirn' gemacht! Statt Planung regiert Planierung! Wie unten ersichtlich (Beispiel aus der Walzengasse), wird der Charakter unseres Perchtoldsdorf weggerissen und durch seelenlose Betonbunker ersetzt, das alles unter dem Deckmantel von leistbarem Wohnen. Und nicht selten kommt es vor, dass Baubewilligungen Dank unserer Initiative und Ihrer Unterstützung verbessert werden müssen. Warum sieht das für die Vorprüfung zuständige Bauamt nicht diese Fehler? Warum verschließt man sich seit zwei Jahrzehnten beharrlich unserer Forderung, Einreichpläne wie früher üblich im Bauausschuss zu prüfen? Daher: Schluss mit Spekulation, Stopp der Bauwut, her mit der Transparenz - retten wir unser Perchtoldsdorf jetzt! Zukunft braucht gemeinsame Planung, nicht Baggerschaufeln und Beton!

Wenn das Individuum nicht mehr zählt, zahlt die Gemeinschaft drauf. Und dann werden wir uns eines Tages tatsächlich wundern, was alles geht.

 

Gerne werden Bürgerinitiativen und ihre MitarbeiterInnen als Querulanten und Verhinderer abgetan. - Lächerlichmachen der Andersdenkenden ist eben oft alles, was bleibt, wenn eigene politische Visionen fehlen und der Mut zu Verantwortung und Veränderung im Parteifilz hängenbleibt.

 

Oft wirft man uns – besonders im Bereich des Bauwesens – vor, wir wollen verhindern.

 

Und es stimmt. Denn ja, wir wollen verhindern, dass Information so verteilt wird, dass unsere MitbürgerInnen im Vertrauen auf Politik und Sachverstand in ihren Anliegen, in ihren Rechten enttäuscht werden. Und noch schöner, wenn auf unsere Initiative hin die derzeit herrschende Großpartei eine Bausperre für das Bauland-Kerngebiet beschließt (so geschehen in der Gemeinderatssitzung vom 21.03.2018).

 

Mitunter sagt man uns nach, wir seien einfach gerne dagegen.

 

Und auch hier ein klares Ja: Wir sind gerne dagegen, dass unsere MitbürgerInnen im Unklaren gelassen oder gar übervorteilt werden, bloß weil jemand es kann. Und einfach ist es nicht, gegen Ignoranz, Übermacht und Lobbyinteressen dagegenzuhalten. Aber es ist die Sache und vor allem sind es uns unsere MitbürgerInnen wert!

 

Ein gern getätigter, aber unreflektierter Vorwurf: Informationen zB zu Bauvorhaben seien erfunden, stammen vom Hörensagen. Dem ist entgegenzuhalten, dass wir Hinweisen (ua von AnrainerInnen) mit Daten aus offiziellen Quellen gegenchecken (zB Grundbuch und Firmenbuch sind für jeden einzusehen via auszug.atFlächenwidmungs- und Bebauungsplan von Perchtoldsdorf) und durch Nachfragen absichern.

 

Wunderlich wird es stets dann, wenn die ÖVP monatelang unsere Anträge auf Erlassung einer Bausperre, einer Änderung der Bebauungsvorschriften ablehnt, dann aber - vor allem wenn der Druck ua in den Medien zu groß wird - selber sinngleich Anträge stellt, ihnen zustimmt und als Retter sich feiert. Zuletzt (2018, 2019) wurden gleich drei Bausperren bzw Schutzzonen - im Antrag nahezu wortgleich (!) mit früheren Anträgen der Bürgerliste - von der ÖVP eingebracht und "feierlich" erlassen.

 

Die Aussage, dass man nichts machen kann, wenn privat an privat verkauft, ist eine Ausrede. Der Bürgermeister entscheidet als Baubehörde erster Instanz über ein Bauansuchen. Er kann dieses zB aus Gründen der Wahrung des Ortsbildes nach § 56 der NÖ Bauordnung ablehnen: "Bauwerke, die einer Bewilligung nach § 14 bedürfen oder nach § 15 der Baubehörde anzuzeigen sind, sind so zu gestalten, dass sie in einem ausgewogenen Verhältnis mit der Struktur und der Gestaltungscharakteristik bestehender Bauwerke im Bezugsbereich stehen. Dabei ist auf die dort festgelegten Widmungsarten sowie auf die Charakteristik der Landschaft, soweit sie wegen des Standorts des geplanten Bauwerks in den Bezugsbereich einzubeziehen ist, Bedacht zu nehmen."

Unser Bürgermeister ließ sich 2004 für die Erstellung eines Leitbildes (siehe unten) mit dem klingenden Namen "Vision 2020" feiern. Unser neuer Amtsdirektor gab vollmundig die Losung aus "Charme und Ambiente des Ortes erhalten" zu wollen. Stolz wurde eine Grafik veröffentlicht, wo sich 95% von den 700 an dem Prozess teilnehmenden  PerchtoldsdorferInnen für eine Betonung des dörflichen Charakters aussprachen.

 

Jahr später ist davon nichts mehr zu merken, ist die Vision verraten und verkauftTouristische Hinweisschilder wie zB im Sonnbergviertel sind Makulatur, sind Mogelpackungen.

 

Wir finden, es wurde genug herumgeschustert. Wende jetzt! Bleiben Sie uns gewogen, bleiben Sie kritisch, nachdenklich, offen, informiert. Gemeinsam für ein liebens- und lebenswertes Perchtoldsdorf!

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