Beatrixgassen-Projekt killt Wiese, gefährdet Trinkwasser

Update März 2019:

Wir erinnern uns: Hier sollten 17 Wohnungen und 33 Stellplätze errichtet werden – direkt neben einer für unsere Trinkwasserversorgung wesentlichen Quelle! Seitens der schwarzen Fraktion war man erschreckenderweise zu Zugeständnissen bereit, um dem Bauwerber Kosten für Sicherungsarbeiten zu ersparen. So sollte die verbaubare Fläche von 60% auf 80% angehoben und ein zusätzliches Stockwerk erlaubt werden.

 

Nach von unserer Seite initiierten und gemeinsam mit anderen Oppositionsparteien eingelegten massiven Protesten folgte der nächste schwarze Streich: Ein der Gemeinde gehörende Wiese gegenüber sollte für Parkplätze geopfert, versiegelt werden.

 

Wir haben gegen diesen Wahnsinn gemeinsam mit anderen Parteien erfolgreich demonstriert: Der Plan musste zurückgezogen werden; gebaut werden lediglich 14 Wohnungen, statt der vorgeschriebenen 27 Parkplätze wird es nur 8 geben. Nicht unbeachtlicher Wermutstropfen hier: Auf die gesetzlich vorgeschriebene Ablöse für die fehlenden 19 Stellplätze in der Höhe von über € 350.000,-- verzichtete die schwarze Mehrheit großzügig – zu Lasten des Steuerzahlers.

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Update September 2018:

Weil die Tiefgarage aufgrund des benachbarten Brunnen nicht sein darf, die Anhebung der Gebäudehöhe nicht durchgegangen ist, werden dem Errichter der geplanten Wohnhausanlage € 240.240,-- Stellplatzabgabe für nicht errichtete Parkplätze erlassen. Ein neuerlicher Kniefall vor der Bauwirtschaft und ein Geschenk, dass wir uns nicht leisten können!

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Update 2 Juni 2018:

Danke allen ParteienvertreterInnen und BürgerInnen für Ihre Kommen (trotz frostiger Temperaturen)! Ein von der FPÖ eingebrachter Grundsatzbeschluss zur Erhaltung des Bürgerspitalgartens wurde in der Gemeinderatssitzung vom 26.06.2018 in den Bauausschuss und Immobilienbeirat verwiesen.

Update 1 Juni 2018 - überparteiliche Demonstration am 23.06.2018 um 10 Uhr in der Beatrixgasse 2:

Das Bauprojekt in der Beatrixgasse 5 soll nun doch kommen - durch die Hintertür! In der NÖN vom 21.03.2018 erklärte  Bürgermeister Martin Schuster noch – nachdem er die von den Oppositionsparteien stark kritisierte geplante Umwidmung (höhere Baudichte, zusätzliches Stockwerk) von der Tagesordnung genommen hatte -, dass er auf Experten hoffe. Stattdessen soll jetzt einevon der ÖVP entwickelte billige Hilfestellung für den Bauträger kommen: Der Garten der gemeindeeigenen Wohnanlage gegenüber soll für Parkplätze geopfert werden! 

 

Der Bauträger plant in der Beatrixgasse 5 eine Wohnhausanlage, kann aber wegen unseres Trinkwasserbrunnens keine Tiefgarage errichten bzw. nur unter Erfüllung kostenintensiver Auflagen (laut Wasserrechtsgesetz). Durch Vernichtung von Grün sollen die vorgeschriebenen Parkplätze günstig und das Monster-Projekt somit ermöglicht werden. Ein Bürgermeister sollte für seine Bürger da sein, nicht für Bauträger - sonst hieße er ja Bauträgermeister. Umwidmung aus Gefälligkeit - das kann und darf es nicht sein! (Foto: Anton Plessl)

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Update März 2018:

Zum Thema Beatrixgasse: Wir haben es geschafft! Herzlichen Dank für Ihre zahlreichen Schreiben und Einwendungen zu den geplanten Änderungen des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes! Danke auch an jene Medien, die fair und ausführlich darüber berichtet haben! Danke auch an jene politischen Mitstreiter, die hier mit uns an einem Strang gezogen haben. Die Widmung des Grundstückes in der Beatrixgasse bleibt! Das Brunnenschutzgebiet wird evaluiert, das Bauprojekt durch die BH Mödling wasserrechtlich abgeklärt.Einigkeit macht stark!

 

Ihre Unterstützung war und ist mehr als notwendig: Denn lange Zeit scherte man sich einen feuchten Kehricht um die Anliegen der AnrainerInnen des geplanten Monsterprojektes in der Beatrixgasse (17 Wohnungen, 33 Stellplätze). Wie sonst ist es zu erklären, dass während die Änderungen zum Flächenwidmungs- und Bebauungsplan noch auflagen – also noch nicht beschlossen waren! – auf der Homepage des Immobilienentwicklers das Vorhaben bereits beworben wurde?

 

Wie früher schon berichtet, gefährdet gegenständliches Projekt unsere Trinkwasserversorgung. Die Gemeinde wollte mit dem Bauwerber einen „zivilrechtlichen Vertrag“ schließen, dh Änderungen im Flächenwidmungs- und Bebauungsplan sollten dem Bauwerber helfen, Kosten zu sparen. Statt Keller hätte es einen deutlich größeren und höheren Bauklotz geben sollen.

 

So sicher nicht! Gesetze und Vorschriften sollten für alle gleich gelten! Einzelfallbezogene Umwidmungen – wenn zB aus einer Wohnung wertsteigernd zwei gemacht werden (so geschehen diesmal in der Scholaugasse) – haben da keinen Platz! Im für jeden einsehbaren Flächenwidmungsplan (https://perchtoldsdorf.map2web.eu/) findet sich beim gegenständlichen Grundstück das Kürzel "BR". Das steht nicht für die jahreszeittypische Kälte, sondern markiert ein Brunnenschutzgebiet. Ich gehe davon aus, dass Immobilienentwickler berufsbedingt Pläne und die Legenden dazu mit Verstand zu lesen vermögen. Zudem hätte bei Abriss des Gebäudes nachdenklich stimmen können, dass dieses keinen Keller hatte.

 

Wie auch immer: Die Sache ist vorerst vom Tisch und dem Erwerber der Liegenschaft in der Beatrixgasse sei der alte Rechtssatz ins Stammbuch geschrieben: Augen auf, Kauf ist Kauf. Da braucht es keine Bemühung um eine faire (will hier heißen: ihm genehme, weil ihm kostensparende) Lösung. Der Zugang zu sauberem Wasser ist seit 28.07.2010 ein Menschenrecht. Es verbietet sich daher aus Gründen von Recht und Anstand, mit dieser Ressource zu dealen, zu spekulieren.

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Update Februar 2018:

In einem neuerlichen Anlauf wird versucht, eine Änderung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes durchzubringen. Unter anderem soll die Bebauungsdichte von 50% am Leonhardiberg ersatzlos (!) gestrichen werden (siehe Artikel oben). Statt grüner Bäume gibt es 100%ige Bodenversiegelung.

 

Wirklich deftig wird es aber in der Beatrixgasse 5. Der Käufer des Grundstückes will dort 17 Wohnungen samt der 33 vorgeschriebenen Parkplätze errichten. Soweit so gut. - Aber eine Tiefgarage ist nicht so einfach machbar, da der Grundwasserhorizont dort bei 2m unter der Oberfläche liegt (darum hatte wohl auch das bereits abgerissene Gebäude keinen Keller ;-)); das macht die Errichtung einer wasserdichten Wanne sowie die Erfüllung diverser Auflagen zum Schutze der benachbarten und für die Perchtoldsdorfer Wasserversorgung wesentlichen Brunnen (in Spitzenzeiten werden bis zu 50% unseres Wasserbedarfes abgedeckt) notwendig - und verteuert den Bau natürlich enorm.

 

Es wäre nicht unsere Gemeinde, hätte man nicht eine Lösung für den von diesen Umständen offenbar überraschten Bauwerber parat: Man ändert die Vorschriften bzw den Plan und wie durch Zauberhand geht sich alles auch ohne Untergeschoß aus, wird halt mal so schnell die Bauklasse erhöht, und schon darf man auf deutlich mehr Fläche, nämlich 80% statt 60% verbauen und kann ein bis zu elf (!) Meter (statt acht Meter) hohes Haus hingeklotzt werden.

 

Wir sagen NEIN zum Hokuspokus mit Vorgaben aus Flächenwidmungs- und Bebauungsplan! Das ist keine Spielwiese für Gier und Ignoranz! Gewinnmaximierung einzelner ist nicht unser Parteiprogramm!

 

Daher: Bitte um Ihre kritische Stellungnahme zu den geplanten Änderungen. Jeder kann vom 01.02.2018 bis zum 15.03.2018 eine Stellungnahme abgeben.

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