Demo gegen Baum-Mord - der Hofer war's!

Seit 2019 kämpfen wir für den Erhalt der Bäume am Betriebsgelände der Hofer-Filiale in der Brunnergasse. Die ausführliche Vorgeschichte finden sie hierTrotz Demo und Unterschriftenaktion und vielen Gesprächen (und zusichernden Worten des derzeitigen und damals offenbar schon wahlkämpfenden Bürgermeisters) opferte jetzt der Nahversorger zwei gesunde Platanen brutal seinen massiven Expansionsplänen: Wo Grün war, entsteht demnächst ein Parkplatz (schon der alte war kaum je voll).

 

Das ist ein Schlag ins Gesicht jener 800 BürgerInnen, die sich 2019 mit ihrer Unterschrift für den Erhalt von Bruder Baum stark gemacht haben!  Die Selbstauspreisung der Firma Hofer "heute für morgen" kann wohl weniger als nachhaltig, sondern viel mehr als Etikettenschwindel bezeichnet werden.

 

Wer an morgen denkt, der tötet heute keine Bäume!

 

Natürlich wird irgendwann und irgendwo irgendwas gepflanzt, regelmäßig aber sind es die umweltbewussten PerchtoldsdorferInnen. Festgehalten sei: Rechtlich ist natürlich alles super sauber, die demokratische Mehrheit hat ihr Urteil und eben auch ein paar Bäume gefällt.

 

Die einst grüngesinnte, nun lediglich mitregierende Partei schweigt dazu wortreich. Ach nein, stimmt nicht. Sie hat just zum selben Zeitpunkt eine Aussendung gemacht, weil Perchtoldsdorf einen Klima-Award bekommen hat. Toll. Wofür? - Für "Nachhaltigkeit im Alltag" ...

 

Noch ein Detail am Rande: 2018 wurde für das gegenständliche Grundstück die Bebauungsdichte von 25% auf 35% erhöht - mit Zustimmung (eigentlich keine Überraschung mehr) der Grünen. Somit darf Hofer zusätzlich 400 (vierhundert!) Quadratmeter verbauen, versiegeln. - Man darf sich wundern (und durchaus auch grün ärgern), was alles in einer "Klimaschutzgemeinde" geht.

 

Die Zukunft gehört nicht dem Beton, sondern unseren Kindern. Für ein lebens- und liebenswertes Perchtoldsdorf - die Perchtoldsdorfer Bürgerliste.

Update August 2019 - Große Enttäuschung über den neuen Hofer-Plan: 

Es wird zwar die Abbiegespur geändert, sodass drei Allee-Bäume vis-à-vis stehen bleiben und auch am Hofer Areal sind zwei Bäume mehr eingezeichnet. Allerdings soll der Grüngürtel hinter dem Hofer-Parkplatz für 14 zusätzliche Stellplätze großflächig gerodet werden (obwohl der Parkplatz NIE voll ist). Man sieht es auf dem Plan am hinteren Rand, es ist keine Verbesserung zwischen erstem und zweitem Plan zu erkennen. 

 

Die Versprechungen sahen anders aus, jedenfalls hat der BGM Schuster behauptet, dass auch hier die Bäume weitgehend stehen bleiben, das hätte ihm der Hofer gesagt. Nun meint der BGM, dass er ja noch mit dem Hofer verhandeln wird (siehe unten stehender Artikel der NÖN). Allerdings liegt der Plan so am Tisch und wird wohl auch von der BH so bewilligt werden. 

 

Unser ehemaliger Förster Guido Dzerwowics spricht sich sehr für den Erhalt dieser Bäume aus und hat sogar ein Gutachten über die Wichtigkeit dieses Biotops erstellt und dem BGM zukommen lassen. 

 

In der letzten Gemeinderatssitzung hätte man das noch retten können, denn da gehörte der Grünstreifen noch dem Land und die wollten sich nach den Wünschen der Gemeinde richten. Unser diesbezüglicher Antrag wurde aber von der ÖVP abgeschmettert, denn die Hofer-Vergrößerung ist offenbar ihr politischer Wille und das ausgerufene Klimaschutzmanifest nur Wahlkampf-Schmäh. Der Ausbau ist auch nicht notwendig, denn im Umkreis von wenigen hundert Metern gibt es vier große Supermärkte; das Argument vom Vollsortiment ist daher Vollholler.

Update Mai 2019:

Am 18.05.2019 um 9.30 fand vor der Hofer Filiale in Perchtoldsdorf, Brunnergasse 44 und 46 eine Demonstration statt. Sie richtete sich gegen die kürzlich bekannt gewordenen Um- und Ausbaupläne dieser Filiale und der damit "notwendigen" großzügigen Baumrodung. Ermöglich wurde dies durch eine von der ÖVP initiierte Bebauungsplanänderung im Jahr 2018, Erhöhung der Bebauungsdichte von 25% auf 35% sowie Verlegung einer Baufluchtlinie. Trotz folgender Stellungnahme der Bürgerliste "Erhöhung der Bebauungsdichte von 25% auf 35%, offenbar damit Hofer mehr hinbauen kann. Die Frage ist: Brauchen wir so viele Supermärkte?" wurde diese Änderung mehrheitlich beschlossen. Unsere gut besuchte Aktion fand auch mediales Echo.

 

Diese Bebauungsplanänderung ist jedenfalls im Widerspruch zum Raumordnungsgesetz, siehe § 34 zur Änderung des Bebauungsplans:

(1) Der Bebauungsplan ist dem geänderten örtlichen Raumordnungsprogramm anzupassen, wenn seine Festlegungen von der Änderung berührt werden.

Der Bebauungsplan darf abgeändert oder durch einen neuen ersetzt werden

1. wegen wesentlicher Änderung der Planungsgrundlagen in Folge struktureller Entwicklung oder

2. zur Abwehr schwerwiegender wirtschaftlicher Nachteile für die in der Gemeinde verkörperte Gemeinschaft oder

3. wenn sich eine Festlegung als gesetzwidrig herausstellt oder

4. wenn die gesetzlichen Bestimmungen über den Regelungsinhalt geändert wurden.

Regulierungspläne, die nach § 5 der Bauordnung für NÖ, LGBl. Nr. 36/1883, erlassen wurden, dürfen ersatzlos behoben werden.

(2) Für das Verfahren gelten die Bestimmungen des § 33 sinngemäß.

(3) Bauverfahren, die im Zeitpunkt der Kundmachung der Auflegung des Entwurfs (§ 33 Abs 1) bereits anhängig waren, werden durch die Änderung des Bebauungsplans nicht berührt.

 

Angesichts des Klimawandels widersprechen Bodenversiegelung und Rodungen auch der Vernunft. Bruder Baum zu opfern, weil er nicht in den Businessplan passt, ist gedanken- und verantwortungslos!

 

In kürzester Zeit, ca 1,5 Stunden haben wir 108 Unterschriften gesammelt (Liste siehe rechts). Fast alle Kunden, die zu dieser Zeit beim Hofer einkaufen waren, haben unterschrieben. Niemand will eine Vergrößerung dieser Filiale und besonders wütend macht die Menschen die geplante Rodung der Bäume hinten zur Vergrößerung des Parkplatzes, der ohnehin NIE ausgelastet ist.

 

Es gibt keine Notwendigkeit für diese Vergrößerung! Die Donauwörtherstraße ist bereits eine Diskonter-Autobahn! Es ist nicht Aufgabe der Gemeinde, Konzernrichtlinien zu entsprechen und zur Gewinnmaximierung zu verhelfen! Eine unabhängige und transparente Bedarfserhebung tut dringend not!

 

Schön war, dass auch Vertreter der derzeit herrschenden Partei anwesend waren. Einmal mehr war interessant zu sehen, wie bereits die bloße Ankündigung von Widerstand zum Umdenken bewegt; wie anders ist es denn zu erklären, dass vor Ort ein Plan die Runde macht, wo von Baum-Schlachtung am Straßenrand nicht mehr die Rede ist, der Bürgermeister ausrichten lässt, dass er sich für den Erhalt dieser Bäume einsetzen will - aber offenbar nicht für den 900 Quadratmeter großen Wald im hinteren Bereich der Liegenschaft

 

Übrigens: Die (übliche) Verharmlosungs- und Beschwichtigungstaktik durch den Herrn Bürgermeister bzw durch seine Hofschranzen betreffend "Ersatzpflanzung" verfängt (einmal mehr) nicht und ist nur Pflanz'. Erstens muss so ein Ersatz gleichwertig sein, zweitens ist die Geschichte von jüngeren Bäumen, die mehr Kohlendioxid als alte aufnehmen zwar schön, aber in der verkürzten Auslegung astreiner Nonsens.

 

Fakt ist nämlich, dass lediglich "nachwachsende Wälder auf Flächen, die vorher (Anm.: Hervorhebung von mir) zum Beispiel von Ackerland oder Weideflächen bedeckt waren", mehr Kohlendioxid als alte Wälder aufnehmen.

 

Zulässiger, weil in der Natur (Achtung - Wortspiel) der Sache liegender Umkehrschluss daher ist, dass die Entfernung von Bruder Baum von Straßenrändern und Nachpflanzung in Betonwüsten klarerweise nichts bringt (weil vorher eben kein Ackerland, keine Weidefläche gewesen). Übrigens: Auch den Beserlpark am Burgvorplatz killen und durch Krewecherln in grauer Einöde marketingtauglich ersetzen zu wollen, ist zwar zulässig, durchaus putzig aber - und dies nicht nur ökologisch - eben sinnlos.

 

Es ist schlichtweg unverständlich, dass es hier einen Bürgermeister gibt, der einerseits auf unsere Kosten ein Leitbild erstellen und sich dafür (von den eigenen Parteigängern) feiern lässt (siehe weiter unten), der wiederholt die Wahrung des dörflichen Charakters unseres Perchtoldsdorf predigt, andererseits aber als Baubehörde erster Instanz bewilligt und mit seiner derzeit noch vorhandenen Mehrheit im Gemeinderat Bedenken und Kritik planieren lässt. Das erinnert an die Info-Tafel am Anfang der Sonnbergstraße, wo die Wichtigkeit von "großen Gärten und alten Baumbeständen für viele Tier- und Pflanzenarten" betont wird - betoniert wird bereits wenige Meter danach und die Verhüttelung feiert fröhliche Urständ. Ein Muster-Beispiel an Etiketten-Schwindel!

 

Die Bürgerliste plant eine Aussendung an jeden Haushalt (siehe unten, kann gerne verteilt werden), wo die lediglich PR- und somit eigennützige Zwecke verfolgende Vorgangsweise von Hofer entlarvt wird, zumal der Diskonter in seiner Werbung mit "Umweltschutz" usw wirbt. Und hier soll ein kleiner Wald sinnlos für nicht notwendige Parkplätze gerodet werden! Ein Verdrängungswettbewerb auf Kosten der Umwelt! Die Kunden sind sich einig: Wenn Hofer dieses Zerstörungswerk durchzieht, werden sie da nicht mehr einkaufen!

 

Wenn auch Sie dieser Meinung sind, so unterstützen Sie uns bitte mit Ihrer Unterschrift (siehe unten, kann gerne verteilt werden). Danke! Zur Untermauerung wäre es auch gut, dem Hofer-Konzern eine Mail mit unser aller Anliegen zu schreiben: filialentwicklung.tru@hofer.at

Update Mai 2019:

Hofer-Projekt viel ärger als befürchtet: Es ist nicht nur geplant die drei Linden vis a vis ersatzlos zu roden sondern auch die drei momentan noch existenten Bäume auf der anderen Straßenseite. Diese stehen direkt zwischen dem jetzigen Gebäude und der OMV-Tankstelle nebenan, westseitig der Schremsgasse und des Zebrastreifens. In Zukunft soll das Verkaufsgebäude jedoch bis zur Grundstücksgrenze reichen und damit sind auch diese Bäume Geschichte.

 

Als wäre das noch nicht genug Vernichtung von sattem natürlichem Grün, befindet sich der Großteil der Rodungsflächen erst hinter der jetzigen Filiale. Durch Zukauf eines relativ schmalen Streifens an Grund in Richtung Weinberge/Hochberg sollen sämtliche Bäume, die an der jetzigen Grundstücksgrenze stehen, gefällt werden. Damit verschwindet jegliche Begrünung westlich des Grundes und soll auch nur minimal ersetzt werden - soweit dies platztechnisch überhaupt möglich ist. All das geschieht laut Hofer nur deswegen um in diesem Bereich noch mehr zusätzliche Parkplätze schaffen zu können und das Gebäude in diese Himmelsrichtung minimal zu vergrößern. Dazu ist zu erwähnen, dass der Parkplatz noch nie komplett ausgelastet war. Zusätzliche Abstellflächen sind daher völlig nutzlos und dafür einen kleinen Wald zu killen blanker Wahnsinn.

 

Das Zerstörungswerk überhaupt erst ermöglicht hat einmal mehr die ÖVP, die gegen die Stimmen der Opposition die Bebauungsdichte erhöht hat. 

 

Mai 2019:

Gegenüber der Hofer-Filiale in der Brunnergasse sollen drei gesunde Bäume gefällt werden. - Warum? - Weil es dem Hofer gefällt! Weil eine Linksabbiegespur so kommod für das Geschäft wäre, weil es der Hofer kann (bzw glaubt zu können), weil dem Hofer Umwelt und somit sein Umfeld (also wir) herzlich egal sind! So entlarvt sich das Marketing-Sprech auf der Unternehmens-Homepage (Faitrade-Rosen und Stromsparen für eine Stunde im Jahr) als das was es wirklich ist: Bullshit-Bingo. Und als wäre das noch nicht genug, wird übrigens auch gleich ein wenig gerodet, damit Österreich in Sachen Bodenversiegelung auch wirklich weiter vorne bleibt.

 

Der  sich als „umweltfreundlich“ behübschende Konzern möchte seine Filiale in der Brunnergasse umbauen und erweitern. Möglich machte dies die schwarze (oder heißt das jetzt türkise?) ÖVP-Mehrheit im Gemeinderat. Sie ist dafür verantwortlich, dass im vorigen Jahr eine Erhöhung der Bebauungsdichte durchgedrückt wurde. Das beschwichtigende Geschreibsel der ÖVP-Hofschranzen in den sozialen Medien kann die Fakten nicht vernebeln: Es ist Bürgermeister Martin Schuster, der seine gewerberechtliche Zuständigkeit erst kürzlich an die BH abgetreten bzw abgeschoben hat. Das rächt sich jetzt! Der Hofer macht, und die Gemeinde muss (?) zuschauen.

 

Nicht mit uns! Wir sehen nicht tatenlos zu! Wir meinen: Genug herumgeschustert! So billig sind wir für den Diskonter nicht zu haben! - Retten wir gemeinsam die Bäume und kommen Sie am 18.05.2019 (Samstag) um 09:30 Uhr zur Demonstration in die Brunnergasse vis-à-vis der Hofer-Filiale!

 

Übrigens: Erschreckend und für die in Perchtoldsdorf nicht gelebte Transparenz bezeichnend ist, dass der für das Verkehrswesen zuständige Gemeinderat nach eigenen Angaben über den Sachverhalt bis dato nicht informiert wurde; auch die gewerberechtliche Verhandlung vom 09.05.2019 fand ohne Gemeindevertreter statt - obwohl die Gemeinde Eigentümerin der angrenzenden Liegenschaft Brunner Gasse 48 ist. Wieso waren Mitarbeiter des Liegenschaftsreferates und des Verkehrsreferates nicht geladen?