Ortsentwicklungssymposium - Baulobby vs BürgerInnen

Update Oktober 2018:

Mit ausgezeichneten Experten als Referenten besetzt fand am 20.10.2018 im Kulturzentrum das Ortsentwicklungssymposium der Marktgemeinde Perchtoldsdorf statt. Sehr interessante Referate und Workshops sollten die zukünftige Entwicklung unseres Ortes und die notwendigen Maßnahmen in die Wege leiten. Herzlichen Dank an die ausgezeichnete Organisation seitens der Gemeinde und an die Referenten! Leider fanden eher wenige BürgerInnen den Weg ins Kulturzentrum, daher waren die Vertreter der Baulobby in den Workshops teilweise in der Überzahl, vor allem was deren Wortmeldungen betraf.

 

Wenn nun als eine Forderung die "Verdichtung der Bautätigkeit im Ortszentrum" festgeschrieben wurde, so ist dazu zu sagen, dass das ausschließlich von Vertretern der Baubranche vorgebracht wurde. Die Bevölkerung will sowas nicht! Die Bürgerliste hat 691 Unterschriften vorliegen, die sich dagegen aussprechen!

 

Zur Forderung, einen "Gestaltungsbeirat" aus Experten für Ortsbildfragen in Bauangelegenheiten beizuziehen, ist zu sagen: Die Bürgerliste spricht sich dafür aus, möglichst detaillierte Bebauungsbestimmungen in verschiedenen Schutzzonen festzulegen, sodass der Spielraum möglichst gering wird und Projekte objektiv beurteilt werden können.

 

Insbesondere wiederholen wir die Forderung, dass sämtliche eingereichte Bauvorhaben IM BAUAUSSCHUSS begutachtet werden sollen, so wie es früher selbstverständlich war. Diese Intransparenz schadet Perchtoldsdorf!

 

So wie es derzeit abläuft, hat das Bauamt freie Hand, es gibt keine Kontrollmöglichkeiten, der Bürgermeister schaut sich die Bauvorhaben meist gar nicht an. Es ist unerträglich, dass Vorprüfungen und Baubewilligungen erst rausgehen und dann - nach Bürgerprotesten - korrigiert werden. Einer transparenten Gemeinde stünde es gut an, eine Kontrollinstanz einzurichten. Die Baubehörde erster Instanz - also der Herr Bürgermeister - muss das nur wollen.

 

Wir fordern daher einmal mehr:

- (Wieder-)Installierung eines fraktionsübergreifenden Baubeirates zur Überprüfung sämtlicher Bauansuchen (dies könnten durchaus nicht-geschäftsführende GemeinderätInnen sein, die keine Entscheidung fällen, sondern den Bürgermeister beraten - so ist es auch beim Prüfungsausschuss)

Verringerung der Bebauungsdichte im Kerngebiet (dringend notwendig)

klare Vorgaben für das sogenannte "Erhaltungswürdige Altortgebiet" (zB soll nicht nur die Fassade, sondern auch die Kubatur erhalten bleiben - denn aktuelle Projekte in der Hochstraße 31, 33, und 37 - siehe im Artikel unten "Schau - so viel Bau in Perchtoldsdorf" - lassen unserer Ansicht nach diese Würde vermissen)